Diabetes entgegenwirken

So kannst du den Diabetes auf natürliche Weise kontrollieren

Viele Menschen glauben, dass sie gegen ihren Diabetes Typ 2 nichts tun können. Dabei ist bekannt, dass ein gesunder Lebensstil mit regelmässiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und Gewichtsreduktion helfen kann, Diabetes entgegenzuwirken. Tatsächlich können diese Veränderungen sogar effektiver sein als Medikamente (Mousavi et al., 2023).

Wir erklären dir deshalb in diesem Blogpost, was Diabetes Mellitus Typ 2 genau ist und wie dieser wieder reversibel ist.

Wenn dich die Studienergebnisse vertieft interessieren, kannst du hier noch mehr darüber lesen.

 

Was ist Diabetes genau?

Diabetes Typ 2 entsteht, wenn der Körper Zucker aus der Nahrung nicht mehr richtig verarbeitet. Zucker wird bei der Verdauung via Dünndarmwand ins Blut aufgenommen. Normalerweise sorgt das Hormon Insulin dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo er als Energie genutzt oder gespeichert wird. Bei Diabetes Typ 2 funktioniert dieses System nicht mehr richtig, wodurch der Blutzucker steigt. Anfangs produziert der Körper mehr Insulin, doch irgendwann reicht das nicht mehr aus, und der Blutzucker bleibt dauerhaft erhöht (ADA, 2014; Fonseca, 2009; Stumvoll et al., 2005).

Der Blutzucker kann entweder als Blutzucker zuhause mit einem Blutzuckermessgerät oder als Langzeit-Blutzucker (HbA1c) beim Hausarzt oder der Hausärztin gemessen werden. Von der Diagnose Diabetes typ 2 spricht man ab einem Langzeit-Blutzucker von ≥6.5% (HbA1c) (ADA PPC, 2022).

 

Ist Diabetes reversibel?

Manche Risikofaktoren für Diabetes, wie Alter oder genetische Veranlagung, kann man nicht ändern. Andere wie Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen lassen sich jedoch beeinflussen. Durch die Verbesserung dieser Faktoren kann man bis zu 90% der Typ 2 Diabetes-Erkrankungen vorbeugen (Schellenberg et al., 2013; Zheng et al., 2018).

 

Wie kann ich meinen Diabetes positiv beeinflussen?

Das Ziel der Behandlung von Diabetes Typ 2 ist es, Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten (Davies et al., 2018). Ein realistisches Ziel für den Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) liegt bei den meisten Erwachsenen unter 7% (ADA, 2018b). Dieses Ziel sollte aber immer individuell an die Person angepasst werden (ADA, 2018a).

Zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels helfen regelmässige körperliche Aktivität und ein gesundes Ernährungsverhalten – zusätzlich wird so auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen reduziert (Colberg et al., 2016; Davies et al., 2018).

Folgende Tipps können zu deinem gesunden Lebensstil und zur Senkung deines Blutzuckerspiegels beitragen:

 

Ernährung

Ausgewogene Ernährungsgewohnheiten helfen bei Personen mit Diabetes Typ 2, die Blutzuckerreaktion nach dem Essen und die Insulinresistenz zu reduzieren, und unterstützen zudem die Gewichtsabnahme und die Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren (Franz et al., 2015; Russell et al., 2016).

Verschiedene Ernährungskonzepte haben sich für die Verbesserung und die Stabilisation des Blutzuckers als hilfreich herausgestellt, es ist jedoch nicht abschliessend geklärt, welches Ernährungskonzept am geeignetsten ist. Es wird deshalb empfohlen, sich auf die Faktoren zu fokussieren, welche all diese Ernährungskonzepte gemeinsam haben:

  • Iss viel Gemüse, vor allem solche, die wenig Stärke enthalten wie Kohl, Tomaten, Gurken und Brokkoli.
  • Minimiere zugesetzten Zucker in deinen Lebensmitteln. Süssgetränke oder auch Joghurts enthalten zum Beispiel oft zusätzlichen Zucker.
  • Reduziere raffinierte Getreide in deiner Ernährung. Dazu gehören unter anderem Produkte aus Weissmehl und Cornflakes.
  • Vermeide stark verarbeitete Nahrungsmittel und iss mehr unverarbeitete Lebensmittel.

 

Bewegung

Körperliche Aktivität, also Bewegung, hat unzählige positive Effekte: die Kontrolle des Blutzuckerspiegels wird verbessert, die kardiovaskularen Risikofaktoren werden reduziert und die Gewichtsregulation wird unterstützt (Chudyk & Petrella, 2011; Lin et al., 2015).

Verschiedene Arten von Bewegung haben dabei unterschiedliche Effekte:

  • Aerobes Training – dazu gehören Gehen, Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen – verbessert die Insulinsensitivität, senkt den Langzeitblutzucker, die Trigylzeride, den Blutdruck und die Insulinresistenz (Bacchi et al., 2012; Heberle et al., 2021; Sampath Kumar et al., 2019). Da diese Effekte jedoch nicht sehr lange anhalten, wird empfohlen, täglich moderat oder hochintensiv zu trainieren (Hawley & Lessard, 2007).
  • Krafttraining steigert die Muskelmasse und Kraft und verbessert bei Personen mit Diabetes Typ 2 die Insulinsensitivität, die glykämische Kontrolle und den Blutzucker (Bacchi et al., 2012; Gordon et al., 2009).
  • Generell werden Erwachsenen pro Woche 150 Minuten körperliche Aktivität mit moderater Intensität empfohlen. Idealerweise bewegst du dich täglich und übst zwei bis drei Mal pro Woche Krafttraining aus (Colberg et al., 2016).

Tipp von Coach Céline

Wenn wir uns bewegen, kann unser Körper ohne die Hilfe von Insulin Zucker aus dem Blut in die Zellen aufnehmen. Bewegung kann also dem Insulin, das beim Diabetes nicht mehr ausreichend wirkt, unter die Arme greifen und den Blutzucker senken. Ich empfehle dir, täglich kurze Bewegungseinheiten in deinen Alltag einzubauen, um so deinen Blutzucker auf natürliche Weise zu senken. Wie wäre es mit einem Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen?

Céline Lang
Céline Lang
Personal Health Coach

Unsere Empfehlung

Zusammengefasst kannst du dem Diabetes entgegenwirken, wenn du auf diese drei Aspekte achtest:

  1. Ernähre dich ausgewogen, indem du viel Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel isst.
  2. Bewege dich jeden Tag bei mindestens moderater Intensität – also so, dass es zwar etwas anstrengend ist, du aber noch sprechen kannst.
  3. Trainiere zwei bis drei Mal pro Woche deine Kraft. Zwischen den Krafttrainings solltest du jeweils mindestens einen Tag Pause einplanen.

 

Bitte spreche eine Anpassung deines Lebensstils mit einer ärztlichen Fachperson ab – dies ist besonders wichtig, wenn du eine Insulintherapie oder eine Therapie mit Sulfonylharnstoffen durchführst.

 

Eine Lebensstilintervention Diabetes Mellitus Typ 2 besteht aus verschiedenen Aspekten und muss individuell auf deine Bedürfnisse angepasst werden. Lass dich deshalb von einem unserer ausgebildeten Personal Health Coaches begleiten und senke deinen Blutzucker nahhaltig.

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(Hinweis: Die InBody-Analyse wird in Basel durchgeführt.)

Quellen:

American Diabetes Association (ADA). (2014). Diagnosis and Classification of Diabetes Mellitus. Diabetes Care, 37(Supplement_1), S81–S90. https://doi.org/10.2337/dc14-S081

American Diabetes Association (ADA). (2018a). 4. Lifestyle Management: Standards of Medical Care in Diabetes—2018. Diabetes Care, 41(Supplement_1), S38–S50. https://doi.org/10.2337/dc18-S004

American Diabetes Association (ADA). (2018b). 6. Glycemic Targets: Standards of Medical Care in Diabetes—2018. Diabetes Care, 41(Supplement_1), S55–S64. https://doi.org/10.2337/dc18-S006

American Diabetes Association Professional Practice Committee (ADA PPC). (2022). 2. Classification and Diagnosis of Diabetes: Standards of Medical Care in Diabetes—2022. Diabetes Care, 45(Supplement_1), S17–S38. https://doi.org/10.2337/dc22-S006

Bacchi, E., Negri, C., Zanolin, M. E., Milanese, C., Faccioli, N., Trombetta, M., Zoppini, G., Cevese, A., Bonadonna, R. C., Schena, F., Bonora, E., Lanza, M., & Moghetti, P. (2012). Metabolic Effects of Aerobic Training and Resistance Training in Type 2 Diabetic Subjects. Diabetes Care, 35(4), 676–682. https://doi.org/10.2337/dc11-1655

Chudyk, A., & Petrella, R. J. (2011). Effects of Exercise on Cardiovascular Risk Factors in Type 2 Diabetes. Diabetes Care, 34(5), 1228–1237. https://doi.org/10.2337/dc10-1881

Colberg, S. R., Sigal, R. J., Yardley, J. E., Riddell, M. C., Dunstan, D. W., Dempsey, P. C., Horton, E. S., Castorino, K., & Tate, D. F. (2016). Physical Activity/Exercise and Diabetes: A Position Statement of the American Diabetes Association. Diabetes Care, 39(11), 2065–2079. https://doi.org/10.2337/dc16-1728

Davies, M. J., D’Alessio, D. A., Fradkin, J., Kernan, W. N., Mathieu, C., Mingrone, G., Rossing, P., Tsapas, A., Wexler, D. J., & Buse, J. B. (2018). Management of Hyperglycemia in Type 2 Diabetes, 2018. A Consensus Report by the American Diabetes Association (ADA) and the European Association for the Study of Diabetes (EASD). Diabetes Care, 41(12), 2669–2701. https://doi.org/10.2337/dci18-0033

Fonseca, V. A. (2009). Defining and Characterizing the Progression of Type 2 Diabetes. Diabetes Care, 32(suppl_2), S151–S156. https://doi.org/10.2337/dc09-S301

Franz, M. J., Boucher, J. L., Rutten-Ramos, S., & VanWormer, J. J. (2015). Lifestyle weight-loss intervention outcomes in overweight and obese adults with type 2 diabetes: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, 115(9), 1447–1463. https://doi.org/10.1016/j.jand.2015.02.031

Gordon, B. A., Benson, A. C., Bird, S. R., & Fraser, S. F. (2009). Resistance training improves metabolic health in type 2 diabetes: A systematic review. Diabetes Research and Clinical Practice, 83(2), 157–175. https://doi.org/10.1016/j.diabres.2008.11.024

Hawley, J. A., & Lessard, S. J. (2007). Exercise training-induced improvements in insulin action: Exercise and insulin action. Acta Physiologica, 192(1), 127–135. https://doi.org/10.1111/j.1748-1716.2007.01783.x

Heberle, I., de Barcelos, G. T., Silveira, L. M. P., Costa, R. R., Gerage, A. M., & Delevatti, R. S. (2021). Effects of aerobic training with and without progression on blood pressure in patients with type 2 diabetes: A systematic review with meta-analyses and meta-regressions. Diabetes Research and Clinical Practice, 171, 108581. https://doi.org/10.1016/j.diabres.2020.108581

Lin, X., Zhang, X., Guo, J., Roberts, C. K., McKenzie, S., Wu, W., Liu, S., & Song, Y. (2015). Effects of Exercise Training on Cardiorespiratory Fitness and Biomarkers of Cardiometabolic Health: A Systematic Review and Meta‐Analysis of Randomized Controlled Trials. Journal of the American Heart Association, 4(7), e002014. https://doi.org/10.1161/JAHA.115.002014

Mousavi, S. S., Namayandeh, S. M., Fallahzadeh, H., Rahmanian, M., & Mollahosseini, M. (2023). Comparing the effectiveness of metformin with lifestyle modification for the primary prevention of type II diabetes: a systematic review and meta-analysis. BMC endocrine disorders, 23(1), 198. https://doi.org/10.1186/s12902-023-01445-9

Russell, W. R., Baka, A., Björck, I., Delzenne, N., Gao, D., Griffiths, H. R., Hadjilucas, E., Juvonen, K., Lahtinen, S., Lansink, M., Loon, L. V., Mykkänen, H., östman, E., Riccardi, G., Vinoy, S., & Weickert, M. O. (2016). Impact of Diet Composition on Blood Glucose Regulation. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 56(4), 541–590. https://doi.org/10.1080/10408398.2013.792772

Sampath Kumar, A., Maiya, A. G., Shastry, B. A., Vaishali, K., Ravishankar, N., Hazari, A., Gundmi, S., & Jadhav, R. (2019). Exercise and insulin resistance in type 2 diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis. Annals of Physical and Rehabilitation Medicine, 62(2), 98–103. https://doi.org/10.1016/j.rehab.2018.11.001

Schellenberg, E. S., Dryden, D. M., Vandermeer, B., Ha, C., & Korownyk, C. (2013). Lifestyle Interventions for Patients With and at Risk for Type 2 Diabetes: A Systematic Review and Meta-analysis. Annals of Internal Medicine, 159(8), 543. https://doi.org/10.7326/0003-4819-159-8-201310150-00007

Stumvoll, M., Goldstein, B. J., & van Haeften, T. W. (2005). Type 2 diabetes: Principles of pathogenesis and therapy. The Lancet, 365(9467), 1333–1346. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(05)61032-X

Zheng, Y., Ley, S. H., & Hu, F. B. (2018). Global aetiology and epidemiology of type 2 diabetes mellitus and its complications. Nature Reviews Endocrinology, 14(2), 88–98. https://doi.org/10.1038/nrendo.2017.151

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