Bluthochdruck, auch (arterielle) Hypertonie genannt, betrifft etwa jede dritte erwachsene Person in Europa. Da er keine offensichtlichen Schmerzen verursacht, bleibt er oft über Jahre unentdeckt. Die Folgen können jedoch schwerwiegend sein: Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden sind nur einige der Risiken, die ein dauerhaft erhöhter Blutdruck mit sich bringt. Daher ist es wichtig, frühzeitig Massnahmen zu ergreifen. In vielen Fällen lassen sich die Blutdruckwerte durch eine gesunde Lebensweise positiv beeinflussen – Medikamente sind nicht immer notwendig.
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Was ist überhaupt Bluthochdruck?
Bluthochdruck liegt vor, wenn bei verschiedenen Messungen an mehreren Tagen Werte von mindestens 140 zu 90 mm Hg erreicht werden. Dieser erhöhte Druck in den Blutgefässen belastet das Herz und die Gefässe langfristig. Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Ohrensausen können erste Warnzeichen sein. Schwere Komplikationen zeigen sich durch Kurzatmigkeit, Brustschmerzen (Angina pectoris) oder Sehstörungen. Ein Herzinfarkt oder Schlaganfall kann die dramatische Folge eines unentdeckten Bluthochdrucks sein.
Was hilft gegen Bluthochdruck?
Bewegung
Regelmässige Bewegung gilt als eine der effektivsten Massnahmen, um Bluthochdruck zu senken. Generell wird moderat intensives Training von mindestens 15 bis 30 Minuten pro Tag empfohlen. Das bedeutet, dass man täglich leicht ins Schwitzen kommen sollte.
Bitte spreche dich zuerst mit deinem Arzt oder deiner Ärztin ab, bevor du neu mit Sport beginnst.
Studien zeigen, dass moderat intensives Ausdauertraining, wie Walking, Velofahren oder Schwimmen, den Blutdruck um bis zu 10 mm Hg senken kann. Dies ist besonders bei hohem Blutdruck (≥ 140/90 mm Hg) hilfreich.
Für Menschen mit leicht erhöhtem Blutdruck (130–140 mm Hg) ist dynamisches Krafttraining besonders wirksam. Übungen wie Liegestütze oder Kniebeugen können den Blutdruck um etwa 4 mm Hg senken. Bei Personen mit normalem Blutdruck, die jedoch ein erhöhtes Risiko durch Übergewicht oder genetische Faktoren aufweisen, zeigt isometrisches Training, wie Plank oder Handkrafttraining, eine deutliche Verbesserung der Blutdruckwerte.
Ernährung
Neben Bewegung spielt die Zufuhr bestimmter Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Studien belegen, dass ein Mangel an essenziellen Nährstoffen die Funktion der Blutgefässe beeinträchtigen kann.
- Vitamin C trägt zur Entspannung der Blutgefässwände bei, indem es die Produktion von Stickstoffmonoxid anregt.
- Magnesium und Kalzium vermindern die Spannung in den Gefässwänden und tragen so zur Senkung des Blutdrucks bei.
- B-Vitamine schützen vor oxidativem Stress und wirken sich positiv auf den systolischen Blutdruck aus.
- Pflanzenstoffe wie die Catechine aus grünem Tee unterstützen die Gefässerweiterung und fördern die Durchblutung.
Diese Mikronährstoffe können in Kombination mit einem gesunden Lebensstil zur langfristigen Senkung des Blutdrucks beitragen.
Es konnte zudem in Studien gezeigt werden, dass eine Reduktion des Salzkonsums den Blutdruck senkt. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen maximalen Verzehr von 5g Salz pro Tag. Da vor allem stark verarbeitete Lebensmittel oft viel Salz enthalten, lohnt es sich, den Verarbeitungsgrad möglichst niedrig zu halten.
Stressmanagement
Bestimmte Stresshormone (Katecholamine) führen zu einer Kontraktion der Muskulatur in den Blutgefässen, wodurch der Blutdruck steigt. Dies kann punktuell wichtig sein, führt aber langfristig zu einem chronisch hohen Blutdruck.
Finde Strategien, die dir helfen, dein Stresslevel zu regulieren – das können Atemübungen, Meditation oder gezielte Entspannungstechniken sein. Hier findest du weitere Inputs zum Thema Stress.
Tipp von Coach Laura
Es muss nicht immer direkt der Besuch im Fitnessstudio sein. Überlege dir, wie du Bewegung in deinen Alltag einbauen und mit bestehenden Gewohnheiten verknüpfen kannst. Kannst du deine Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen oder dein Treffen mit einer Freundin mit einem Spaziergang kombinieren?
Jeder Schritt zählt!
Unsere Empfehlung
Ein gesunder Lebensstil kann somit das Risiko für schwere Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich senken. Dies beinhaltet die folgenden Punkte:
- Regelmässige Bewegung senkt den Blutdruck deutlich. Wo kannst du Bewegung in deinen Alltag einbauen?
- Mikronährstoffe wie Vitamin C, Magnesium und Kalzium spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Blutdrucks und der Gesundheit der Blutgefässe.
- Stressmanagement ist ebenfalls ein wichtiger Faktor – nimm dir deshalb immer wieder Zeit zum Durchatmen und plane kleine Pausen über den Tag verteilt ein.
Möchtest du deinen Blutdruck natürlich senken und wünschst dir dabei Unterstützung? Wir bieten nachhaltige Lösungen für einen gesünderen Lebensstil.
Quellen:
Andreas Grote. UNI-NOVA. Trainieren fürs Herz.
He, F. J., Tan, M., Ma, Y., & MacGregor, G. A. (2020). Salt Reduction to Prevent Hypertension and Cardiovascular Disease: JACC State-of-the-Art Review. Journal of the American College of Cardiology, 75(6), 632–647. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2019.11.055
lvanov V. et al. Bioflavonoids effectively inhibit smoath muscle cell-nediated cantraction of collagen natrix induced by angiotensin ll. The Journal of Cardiavascular Pharmacology 2005, 46(5). 570 6
Universitätsspital Zürich. https://www.usz.ch/krankheit/bluthochdruck/