Interview mit Dr. med Christoph Stüssi
Christoph, was sind die häufigsten Probleme, die du in Check-ups in diesem Setting antriffst?
Bei Check-ups im Unternehmenssetting decken wir meist nicht grosse, unbekannte Probleme oder unbekannte Krankheiten auf, von welchen die Mitarbeitenden vor dem Check-up noch gar nichts gewusst haben. Viel häufiger identifizieren wir Risikofaktoren, die einzeln oder – meist – kumuliert auf längere Frist zu schwerwiegenden Erkrankungen oder Beschwerden führen können und so die mittel- und längerfristige Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können. Diese Zusammenhänge werden den meisten Untersuchten erst bei der Untersuchung wirklich bewusst.
Die häufigsten ‚Pain Points‘ liegen dabei im Bereich des Bewegungsapparats, insbesondere Schultern/Nacken und Rücken sowie Gelenke und Muskelkraft und Muskellänge. Das Positive ist, dass wir hier mit einfacher gezielter Unterstützung langfristige Beschwerden und Einschränkungen frühzeitig erkennen und beheben können.
Warum lohnt es sich aus Sicht der Firma, Mitarbeitende medizinisch untersuchen zu lassen und welche Komponenten sind dabei wichtig?
Grundsätzlich kann man heutzutage fast alles checken – von Blutanalysen über Urintests, Sehtests, Gefässtests bis hin zu detaillierten genetischen Tests. Die entscheidende Frage ist dabei, wo sich der zeitliche und finanzielle Aufwand wirklich lohnt und was die Mitarbeitenden aus diesen Resultaten für Erkenntnisse gewinnen, wie sie diese in ihrem Alltag transferieren und Dinge modifizieren, die von Bedeutung sind. Aus meiner Erfahrung zeigt sich, dass dafür unabhängig von den durchgeführten Analysen immer Fachpersonen notwendig sind, welche diese Ergebnisse mit den Mitarbeiter:innen besprechen und deren Umsetzung planen. Es braucht wenige «basic»-Analysen und keine ‚fancy‘ Dinge, die keinen Mehrwert, sondern nur hohe Kosten verursachen.
Im Zentrum steht, dass sich Fachpersonen genügend Zeit für die Untersuchungen und das anschliessende Gespräch nehmen und die Mitarbeitenden die direkte Unterstützung dieser Coaches erhalten, um bestimmte – negative – Gewohnheiten zu verbessern.
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«Ein „Durchchecken“ ohne anschliessendes Coaching ist völlig sinnlos.»
Was sind deine persönlichen Erkenntnisse aus den Check-ups in Unternehmen?
Ein „Durchchecken“ ohne anschliessendes Coaching ist völlig sinnlos. In der medizinischen Untersuchung können wir beispielsweise feststellen, ob am Bewegungsapparat alles in Ordnung ist und der Trainingszustand genügt, oder ob Anpassungen nötig und sinnvoll sind – und können diese erklären. Die eigentliche Veränderung hin zu diesen Anpassungen passiert aber erst im Nachhinein. Und hier braucht es mehr als nur ein Papier mit Zahlen, Fakten und allgemeinen Tipps, hier braucht es Fachpersonen, es braucht einen Coach und dies mit mehreren Kontakten über längere Zeit.
Erst mit dieser Unterstützung sind Veränderungen im Alltag wirklich implementierbar. Zudem bin ich der Überzeugung, dass die kontinuierliche Betreuung und Nachverfolgung entscheidend für den Erfolg sind. Erst Mitarbeitende, die regelmässige Check-ups und Coachings erhalten, zeigen langfristig signifikante Verbesserungen in ihrer Gesundheit und Produktivität. Auch die berufliche Kompetenz braucht kontinuierliche Weiterbildung.
Wie reagieren die Mitarbeitenden auf die Check-ups und welche Rückmeldungen bekommst du von ihnen?
Die Reaktionen sind fast immer positiv. Die meisten Mitarbeiter:innen schätzen die Gelegenheit, sich untersuchen zu lassen und wertvolle Tipps für ihre Gesundheit zu erhalten oder zumindest eine Bestätigung, dass das, was sie machen, gut und effizient zielführend ist. Sie fühlen sich so auch vom Arbeitgeber wertgeschätzt und unterstützt und spüren, dass sie als Mensch und nicht nur als Budgetposition für ihren Arbeitgeber wichtig sind. Besonders das persönliche Gespräch wird als sehr hilfreich empfunden, da sie konkrete Unterstützung bekommen, die sie in ihren Alltag integrieren können. Die Rückmeldungen zeigen, dass durch diese Massnahmen das Bewusstsein für die eigene Gesundheit steigt und viele bisher wenig Aktive beginnen, selbst etwas für ihre körperliche Leistungsfähigkeit und ihr Wohlbefinden zu tun.
Wie reagieren die Mitarbeitenden auf die Check-ups und welche Rückmeldungen bekommst du von ihnen?
Es ist wichtig, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, das nicht nur die medizinischen Untersuchungen, sondern auch die anschliessende Betreuung und Unterstützung umfasst. Unternehmen sollten in qualifizierte Fachpersonen investieren, die die Ergebnisse verständlich kommunizieren und weiterführende Lösungen bieten können. Regelmässige Follow-ups und die Einbindung von qualifizierten Coaches sind entscheidend, um nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Unsere Referenzen
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